Hans-Werner Sinn (Ifo-Präsident): Zentralstaat Vereinigte Staaten von Europa sollte gegründet werden

Bonn (ots) – Bonn/Gut Havichhorst, 25. September 2012 – Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat seine Forderung nach einem „geordneten Prozess des temporären Austritts“ von Griechenland aus der Euro-Zone erneuert. „Entweder sie bleiben drin und wir finanzieren sie dauerhaft, oder sie treten aus, werden wettbewerbsfähig und finanzieren sich selber“, sagte er bei PHOENIX in den HAVICHHORSTER GESPRÄCHEN (Ausstrahlung am Sonntag, 30. September 2012, 13.00 Uhr).

Einen Weg zurück zum alten Europa und eine Alternative zur weiteren Fortentwicklung eines vereinten Europas gebe es aber nicht.

„Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass wir die Vereinigten Staaten von Europa gründen sollen“, so Sinn. Allerdings könne man bei einem europäischen Zentralstaat nicht mit einer Währungsunion anfangen.

Sinn widersprach Ex-Kanzler Helmut Schmidts Einschätzung der Europäischen Zentralbank in der Euro-Krise und kritisierte deren Kreditvergabe. Die EZB habe 2008 richtig gehandelt. „Aber eine Maßnahme, die vertretbar war als Notmaßnahme in einer akuten Krise, wird nun schon Jahr um Jahr gemacht. Wir sind im sechsten Jahr der Totalfinanzierung einiger Länder wie Griechenland und Portugal mit der Notenpresse. Und da muss man sich fragen, ist denn das eigentlich noch demokratisch“, sagte Sinn.

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