Am Sonntag, dem 17. März 2019, schrieb das Magazin „Israel heute“ unter der Überschrift „Verliert die Hamas die Kontrolle über Gaza?“: „Schützen der Hamas setzen sowohl scharfe Munition als auch Knüppel ein, um gegen Tausende von Einwohnern aus Gaza vorzugehen, die gegen ihre schrecklichen Lebensbedingungen wie die fehlende Stromversorgung, hohe Steuern -die von der Hamas auf Grundbedarfsgüter erhoben werden -, und die schlechten Gesundheitsleistungen protestieren. Augenzeugen vor Ort berichten in den sozialen Netzwerken, dass bewaffnete Milizen der Hamas die Demonstranten niedergeschossen und niedergeknüppelt haben. Die Hamas verhaftet Journalisten und jeden anderen, den sie beim Filmen und Fotografieren ihres gewalttätigen Durchgreifens erwischen können.
Die Proteste finden bereits seit drei aufeinander folgenden Tagen als Befolgung des Aufrufs durch eine Jugendbewegung statt, welche die Hamas für den Beinahe-Zusammenbruch der Wirtschaft in Gaza und die Not der lokalen Bevölkerung verantwortlich macht. „Wir wollen leben“ ist das Motto, mit dem sie das Volk in Gaza auffordern, zu protestieren und sich gegen die eiserne Faust der Hamas und deren Kontrolle über den Gazastreifen zu erheben.
„Die Hamas ruiniert unser Leben“, sagte ein junger Demonstrant dem israelischen Armee-Radiosender. „Niemand schert sich um die Menschen in Gaza, die mit den Israelis in Frieden leben wollen. Es wird Zeit, dass die Machthaber der Hamas für die Verschlechterung der Lage in Gaza zur Verantwortung gezogen werden “, sagte er.
Die gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Hamas finden überall im Gazastreifen auf den Märkten, den Stadtplätzen und im Zentrum von Gaza-Stadt statt. Die Demonstranten zündeten Reifen an und trugen Transparente und Spruchbänder gegen die Hamas. Diese seltene Demonstration öffentlichen Widerstandes gegen die Hamas kam deshalb zustande, weil Israel – als Gegenschlag auf die auf Tel Aviv abgefeuerten Raketen – am Donnerstagabend mehr als 100 Ziele der Hamas getroffen hatte. Am Freitag wurden die gewalttätigen Demonstrationen und der „Marsch der Rückkehr“ an der Grenze zu Israel angesichts der wachsenden sozialen Proteste gegen die Hamas-Behörden abgesagt. Zum ersten Mal seit ihrem Beginn im letzten März wurden die täglichen Auseinandersetzungen mit israelischen Truppen an der Grenze nicht abgehalten.
Hussein al-Sheikh, der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, drückte seine Unterstützung für die Demonstranten aus. „Gaza erhebt sich angesichts seiner Unterdrücker“, schrieb er auf Twitter. Die Hamas hatte in den vergangenen Tagen erfolglos versucht, Protestaktionen gegen die Palästinensische Autonomiebehörde und gegen Präsident Abbas zu organisieren.
Im Jahr 2007 hat die Hamas Gaza von der Palästinensischen Autonomiebehörde in einem kurzen Bürgerkrieg erobert. Seither hat die Terrorgruppe den Gazastreifen unter ihrer Kontrolle, aber die neuerlichen beispiellosen Demonstrationen deuten an, dass sich die knallharte Kontrolle der Hamas über die palästinensische Enklave nun etwas lockerer wird.“