Das russische Pantsir S-1-System und die israelische Luftwaffe

Am Donnerstag, dem 24. Mai 2018, schrieb das Magazin „Israel heute“ unter der Überschrift „ANALYSE: Trotz des israelischen Angriffs baut der Iran seine Stellung in Syrien weiter aus“: „Der Kommandant der israelischen Luftwaffe Maj.-Gen. Amikam Norkin erklärte am Dienstag, dass Israel seine Luftangriffe in Syrien nach der großen Konfrontation mit der Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden vom 10. Mai 2018 fortführe.

Norkin gab auch neue Informationen über die stundenlangen Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Luftwaffe und den Iranern preis, in jener Nacht, die ein israelischer Augenzeuge in einem anonymen Gespräch mit Israel Heute als eine Szene aus „Star Wars“ beschrieben hatte.

Norkin sagte auf einer Versammlung von internationalen Luftwaffen-Chefs in Herzliya, dass Israel seine Handlungsfreiheit in Syrien beibehalten hätte, und betonte: „Israel wird auch weiterhin mit Entschlossenheit arbeiten, um die Verankerung des Irans in Syrien und die Bewaffnung der Hisbollah zu verhindern.“

Zuvor gab es Berichte, wonach am Montagmorgen ein iranisches Operationszentrum im Hauptquartier der syrischen Abteilung für elektronische Kriegsführung in der Nähe von Damaskus angegriffen worden war. Der Angriff fand statt, nachdem ein großes Ilyushin IL-76T Frachtflugzeug einige Stunden zuvor aus Teheran am Damaskus International Airport angekommen war.

Der Iran setzt zivile Flugzeuge und syrische Frachtflugzeuge ein, um hochentwickelte Waffen und Raketen nach Syrien zu transportieren, was gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats verstößt, die derartige Aktivitäten verbietet.

Sky News berichtete, dass der Angriff auch die Kasernen der iranisch unterstützten schiitischen Milizen in einer staatlichen Sicherheitsschule in der Gegend zerstörte.

Am Dienstag berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu in der Türkei, dass die Hisbollah und andere von Iran unterstützte schiitische Milizen im Südwesten Syriens sich nach „intensiven Aufklärungsflügen über der Region“ aus dem Gebiet zurückziehen würden.

Die staatlich kontrollierte türkische Nachrichtenagentur berichtete auch, dass die vom Iran unterstützten Milizen an einer Reihe von Orten in Daraa nahe der jordanischen Grenze und in Quneitra auf den syrischen Golanhöhen ein Lager aufgeschlagen hätten.

Am Samstag setzten die israelischen Verteidigungskräfte Artilleriefeuer ein, um zu verhindern, dass die Hisbollah im Dorf Tulul al-Humur südlich von Quneitra eine Stellung einnehme, so Anadolu.

Dies alles zeigt, dass der Iran seine Bemühungen, an die israelische Grenze vorzudringen, nicht aufgibt und sich auf weitere Konfrontationen mit dem jüdischen Staat vorbereitet.

General Norkin gab unterdessen weitere Einzelheiten über die erste große Konfrontation zwischen Israel und dem Iran in der Nacht zum 10. Mai 2018 bekannt.

Der Iran hatte in dieser Nacht 32 Raketen nach Israel abgeschossen, so der israelische Luftwaffen-Kommandeur. Nur vier von ihnen wurden von Israels verschiedenen Raketenschilden abgefangen, während der Rest auf syrisches Territorium fiel. Norkin gab auch bekannt, dass die „Adir“, Israels modifizierte Version des amerikanischen F-35 Tarnkappenflugzeugs, Kampfeinsätze in Syrien durchgeführt habe.

Norkin gab weiter bekannt, dass mehr als 100 Flugabwehrraketen auf die 28 israelischen Kampfflugzeuge F-15I und F-16I abgefeuert worden seien, die an dem Luftangriff beteiligt waren. Keine dieser Raketen habe jedoch ihr Ziel getroffen.

Als Reaktion darauf zerstörte die israelische Luftwaffe fast alle syrischen Flugabwehrbatterien, darunter das fortschrittliche russische Antiraketensystem Pantsir S-1 (SA-22), das vom russischen Militär als praktisch uneinnehmbar galt.

Zusätzlich zu dem, was Norkin auf der Konferenz in Herzlia gesagt hatte, erklärten Forscher des forensischen Forschungs Laboratorium (ACDFRL), dass die israelischen Luftangriffe auf 50 iranische Zielen am 10. Mai 2018 auch gravierende Mängel in der syrischen Luftabwehr zum Vorschein gebracht hätten.

Russische Medien bestanden darauf, dass der israelische Angriff auf das Pantsir S-1-System möglich gewesen sei, weil die Batterie ausgeschaltet worden sei. Aber das hat die Forscher der ACDFRL nicht überzeugt, weil israelische Kampfflugzeuge stundenlang Luftangriffe durchgeführt hatten und der Pantsir S-1 in der Nähe des Palastes des syrischen Diktators Bashar Assad in Damaskus stationiert war.

Sie glauben, dass die israelischen Angriffe die in Russland hergestellten Systeme den von den USA hergestellten Gegenstücken und der Taktik der israelischen Luftwaffe unterlegen seien.

Zum Beispiel bereitet das in Russland hergestellte Flugabwehrraketensystem S-200 Wega-Es, das bis zu fünf geführte Abfangjäger auf einmal auslösen kann, gegenwärtig den israelischen Kampfflugzeugen die meisten Sorgen. Aber man deckte auf, dass es gegen Tiefflieger unwirksam ist, eine Tatsache, die wahrscheinlich von israelischen Piloten ausgenutzt wurde.

Das könnte erklären, warum dieser Reporter einige israelische Kampfflugzeuge beobachtete, die während des vierstündigen Überfalls in sehr geringer Höhe flogen, und warum alle israelischen Jets sicher zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt waren.“