Es gibt Palästinenser, die sich für das schämen, was die islamistische Hamas den Menschen in Israel antut

Unter der Überschrift „Krankenhaus in Haifa behandelt Kinder aus Gaza“ (Freitag, 11. Juli 2014) schreibt das Magazin „Israel heute“: „Trotz des Konflikts, der momentan zwischen Israel und den Palästinensern tobt und bereits zahlreiche Todesopfer gefordert hat, zeigt sich das Rambam-Krankenhaus in Haifa offen im Umgang mit den Palästinensern: Mehr als 20 Personen, unter ihnen acht Kinder aus Gaza, wurden seit Beginn der Luftangriffe in der Klinik behandelt. Weitere palästinensische Patienten sind bereits angekündigt.

Die medizinische Zusammenarbeit zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde bleibt weiterhin bestehen – egal, wie sich der Konflikt noch entwickeln wird. Falah Yazid, der Koordinator für palästinensische Patienten, erklärte: „Trotz der bedenklichen Sicherheitslage und trotz der Tatsache, dass beide Seiten gegeneinander kämpfen, bleibt bei uns alles wie gewohnt. Auch in Zeiten des Krieges nehmen wir alle Patienten auf, denn jetzt brauchen sie unsere Pflege mehr denn je.“

Die medizinische Routine wird also beibehalten. Trotzdem liegt aufgrund der gegenwärtigen Situation eine gewisse Spannung in der Luft. Yazid ist sich dessen durchaus bewusst, denn er steht in engem Kontakt zu den behandelten Palästinensern im Rambam-Krankenhaus. „Sie fühlen sich in einer unmöglichen Situation gefangen: Auf der einen Seite sind sie in Israel und sehen die Konsequenzen der Handlungen der Hamas und was sie für die Menschen auf dieser Seite der Grenze bedeuten. Auf der anderen Seite stehen ihre Familien in Gaza unter Beschuss der israelischen Armee und sie haben Angst um das Leben ihrer Lieben“, so der Patientenkoordinator.

Es gebe Palästinenser, die sich dafür schämen, was die Hamas tun und Angst davor haben, im Krankenhaus von anderen Leuten auf die Geschehnisse angesprochen zu werden, erklärte er weiter. „Andere wiederum haben Angst davor, nach Gaza zurückzukehren. Wieder andere wissen einfach nicht, was sie denken sollen. Viele stehen im Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden im Gazastreifen und mussten hören, dass sie ihre Häuser oder gar Angehörige verloren haben. Am Ende des Tages wünschen sich eigentlich alle hier im Krankenhaus nur eines: Frieden. Die Situation muss sich ändern“, unterstrich Yazid.

Das Krankenhaus ist zu einer zweiten Heimat für die palästinensischen Patienten geworden. Sie erleben die Israelis und ihre Offenheit tagtäglich. Sie liegen gemeinsam auf dem Zimmer, werden gemeinsam behandelt und beginnen, feste Beziehungen zueinander aufzubauen. Sie sind zusammen krank und sie werden zusammen geheilt.

„Falls der Konflikt eskalieren sollte, fürchten die Palästinenser Feindseligkeiten von uns Israelis“, sagte der Koordinator. „Wir haben ihnen erklärt, dass das in unserem Krankenhaus nie passieren wird. Wir möchten unseren palästinensischen Nachbarn helfen. Schließlich sitzen wir doch alle in einem Boot.“

Das Rambam-Krankenhaus behandelt jedes Jahr Hunderte von palästinensischen Patienten. 2013 waren unter ihnen rund 650 Kinder und Jugendliche. Sie kommen nach Haifa, weil sie wissen, dass hier auch jeder noch so schwere medizinische Notfall aufgenommen und behandelt wird.“