Tempelberg in Jerusalem. Wer wirft Steine auf Polizisten? Wer behindert die Religionsfreiheit?

Mit E-Datum von Dienstag, dem 25. Februar 2014, berichtet das Magazin „Israel heute“: „Auf dem Jerusalemer Tempelberg ist es am Vormittag erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Dutzenden von arabischen Jugendlichen und der Polizei gekommen.

Drei Randalierer, die Steine und Feuerwerkskörper auf die Ordnungshüter geworfen hatten, wurden verhaftet. Zwei Polizisten kamen verletzt ins Krankenhaus. Die Unruhen stehen in Zusammenhang mit einer Debatte im israelischen Parlament, das sich heute mit der Zukunft des Areals beschäftigt. Nach den Unruhen zeigte die Polizei in der Altstadt verstärkt Präsenz.

Auf dem Tempelberg, der direkt an die Klagemauer angrenzt, ist es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Unruhen gekommen. Viele Muslime sind aufgebracht, weil religiöse israelische Parlamentsabgeordnete fordern, Juden müssten auf dem Areal ungehindert beten können. Bislang ist ihnen dies auf dem Gelände, das den Felsendom und die Al Aksa-Moschee beherbergt, verboten. Die religiösen Abgeordneten berufen sich auf die in Israel garantierte Religionsfreiheit.

Konservative Rabbiner beklagen, dass die israelische Polizei das Tempelberg-Gelände nach Unruhen jeweils für nicht-muslimische Besucher schließt – so auch heute. „Einmal mehr haben es die muslimischen Agitatoren geschafft, jüdische Besucher davon abzuhalten, ihr Recht auf ein friedliches Gebet wahrzunehmen“, kritisierte der Rabbiner Chaim Richman.

Die Knesset wird heute über einen Antrag des Abgeordneten Moshe Feiglin (Likud) beraten. Er will, dass die heiligen Stätten des Tempelbergs voll unter israelische Souveränität gestellt werden. Eine Abstimmung über diesen Vorschlag gilt als unwahrscheinlich. Regierungschef Netanjahu hat sich gegen Feiglins Initiative ausgesprochen, und Beobachter sind überzeugt, dass sie im Parlament keine Chance hat. Eine israelische Herrschaft über die Al Aksa-Moschee würde von Muslimen aus aller Welt bekämpft.W