Ein Teil der Christen in Mexiko wie auch in anderen Ländern Lateinamerikas erlebt zurzeit einen sehr hohen Druck durch Drogenhändler. Auch deshalb, weil die Kirchengemeinden gezielt die Jugendlichen vor den Drogenbanden schützen, die Jugendliche für ihre dunklen Geschäfte rekrutieren wollen. Auf dem Weltverfolgungsindex des überkonfessionellen christlichen Hilfswerkes Open Doors belegt Mexiko Platz 41.
Open Doors berichtete am 24. März 2017, daß in manchen Gebieten Mexikos sogar schon Gottesdienste verboten sind, und daß es Berichte über Kirchen gibt, die auf Anweisung der Drogenbanden geschlossen wurden. „Die Kartelle sind sehr gut organisiert und können jeden deiner Schritte verfolgen. Man kann nirgendwo allein hingehen; man braucht immer Schutz“, erläuterte ein Pastor.
In von Drogenkartellen kontrollierten Gebieten Mexikos werden Pastoren und Kirchen häufig gezwungen, Schutzgeld zu zahlen, um ihre Gottesdienste feiern zu dürfen. „Diese ‚Steuer‘ einzufordern ist nun zum Alltag geworden“, so ein mexikanischer Pastor.
Nach Angaben von Dennis Petri, einem Analysten von Open Doors, werden die meisten Fälle gar nicht erst bei der Polizei gemeldet. Laut der Behörden würden nur 10 % der Fälle vor Gericht gebracht. Die meisten Christen, mit denen er gesprochen habe, redeten von einem landesweiten Phänomen. Viele andere hätten Angst, sich zu dem Thema zu äußern.