Wir kennen 1 Thessalonicher Kapitel 4, Verse 16 + 17: „Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein.“
Oder auch 1 Korinther Kapitel 15, Verse 51 + 52: „Ich sage euch jetzt ein Geheimnis: Wir werden nicht alle sterben, wir werden aber alle verwandelt werden. Das geschieht in einem Augenblick, so schnell, wie jemand mit der Wimper zuckt, sobald die Posaune das Ende ankündigt. Die Posaune gibt das Signal, dann werden die Verstorbenen zu unvergänglichem Leben erweckt, und wir, die dann noch am Leben sind, bekommen den neuen Körper.“ (Die Bibel. Die Gute Nachricht, Stuttgart, 2000)
Entrückung. Nicht ob, sondern wann
Die Frage ist nicht, ob es eine Entrückung gibt. Die Frage ist, _wann_ wird die Entrückung sein? Sehr richtig schreibt beispielsweise Adolf Küpfer: „Auch bildet die Entrückung den Schlusspunkt des Triumphes des Herrn über Tod und Satan, was bedeutet, dass es gar nicht anders sein kann, als dass Er selbst kommt, um uns heimzuholen.“ (A. Küpfer – 700 Fragen und Antworten, Frage Nr. 83; aufgerufen am 25.1.12)
Wir gehen von einer Entrückung der an Jesus als ihren Retter und Herrn Glaubenden _vor_ dem Beginn der Endzeit aus. Wobei natürlich niemand weiß, wann das sein wird. Am 21.12.2012? Nächstes Jahr? In 340 Jahren? In 1.000 Jahren? Keiner weiß das Datum.
Jesus hat uns, als er vor 2.000 Jahren auf der Erde war, darauf hingewiesen, daß wir an gewissen Anzeichen sehen können, ob die Endzeit bevorsteht (siehe auch Checkliste Endzeit).
Oder denken wir auch an die Prophezeiungen von Malachias (“Prophetia de summis pontificibus”) über den letzten Papst in der Endzeit, die darauf hindeuten, daß es diese Generation sein wird, die den Beginn der Endzeit miterleben wird.
Gottes Liebe und die Endzeit
Gott hat Menschen, die ihm gegenüber nicht ungehorsam oder gar verhöhnend und ablehnend waren, noch nie bestraft. Warum sollte also unser uns liebender Gott uns durch die Schrecknisse der Endzeit und all die Prüfungen und Strafen, die er über eine ihm gegenüber ungehorsame Menschheit ausgießt, gehen lassen? Gott hat bei dem ersten großen Gericht, der Sintflut, Noah auch gerettet. Was für Noah die Sicherheit in der Arche war, wird für uns die Entrückung durch Jesus in den sicheren Himmel sein, während hier unten buchstäblich die Hölle ausbricht.
Dazu paßt die Zusicherung von Jesus in Offenbarung Kapitel 3, Vers 10: „Du hast dich an mein Gebot gehalten, standhaft zu bleiben; daher werde auch ich zu dir halten und dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über die ganze Erde kommen soll, um die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen.“
Uns bewahren vor der Stunde… das hört sich für mich nicht danach an, daß Gott und Jesus uns durch die Endzeit leiden lassen.
In Offenbarung Kapitel 4, Vers 1 lesen wir von Johannes: „Danach sah ich: Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: Komm herauf und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss.“ Das ist die Entrückung. Stimme wie eine Posaune ruft… lesen Sie noch mal 1 Thessalonicher Kapitel 4, Verse 16 + 17 dazu.
Im Kapitel 4 der Offenbarung finden wir einen weiteren Hinweis darauf, daß die Entrückung vor der großen Trübsal der Endzeit erfolgen wird: „… dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Thron sitzt, nieder und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt. Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder…“ (Offenbarung 4:10)
Gerettete Christen werden vor den Richterstuhl Christ treten
Kränze? Ja, diejenigen, die Jesus als ihren Retter und Herrn angenommen haben, haben das ewige Leben. Nichts kann uns mehr der Gewißheit berauben, daß wir bei Gott und Jesus nach unserem irdischen Tod (oder nach der Entrückung, wenn die stattfindet, während wir noch leben) sein werden. Jesus angenommen = gerettet. Punkt. Keine Hölle.
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Aber über die Rettung hinaus, die uns sicher ist, werden wir vor den Richterstuhl Christi treten müssen. Will sagen: Wenn wir sterben oder wenn wir entrückt werden, stehen wir vor Jesus und unser Tun hier unten auf Erden wird von Jesus bewertet (bewertet! nicht gerichtet! denn gerettet sind wir schon). Paulus macht das klar in 2 Korinther Kapitel 5, Vers 10: „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.“
Schätze bei Gott anhäufen
Jesus selber hat uns dazu aufgefordert, „Schätze im Himmel“ anzuhäufen: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehen.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 6, Vers 19 + 20)
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Wenn ich das salopp in irdischen Vorstellungen ausdrücken darf: Jeder von uns hat ein Konto bei Gott im Himmel. Es liegt an uns hier unten auf Erden, auf diesem himmlischen Konto „Schätze“ anzusammeln. Je größer unser Guthaben im Himmel ist, desto größer fallen die Belohnungen aus. Ich kenne die Währungseinheit in Gottes Königreich nicht; aber ein freundlicher Blick, ein aufmunterndes Wort, eine hilfreiche Hand, finanzielle Unterstützung, jemanden vor der Hölle retten, indem wir ihm von Jesus, seinem Retter, erzählen… da wird beständig auf unser Konto eingezahlt.
Paulus berichtet in 1 Korinther Kapitel 3, Verse 10 – 15 davon, wie es sein wird, wenn wir vor Jesus stehen werden: „das Werk eines jeden wird offenbar werden; jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden“ (Verse 13-15)
Wir müssen gestorben oder entrückt sein, ehe wir vor den Richterstuhl von Jesus treten
Jeder gerettete Christ wird also, wenn er vor dem Richterstuhl von Jesus steht, entsprechend seines Einsatzes hier unten für Gott Belohnungen, Siegerkränze, erhalten. Diese Kränze sind gemeint, wenn wir in der Offenbarung Kapitel 4, Vers 10 lesen: „… dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Thron sitzt, nieder und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt. Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder…“
Überlegen wir mal: Damit diese goldenen Siegerkränze vor Jesus niedergelegt werden können, müssen sie vorher erhalten worden sein. Wo gibt es die Siegerkränze? Einzig allein von Jesus, wenn wir vor seinem Richterstuhl stehen und er unser Wirken hier unten auf Erden bewertet. Vor seinem Richterstuhl stehen wir aber nur, wenn wir vorher gestorben sind oder eben entrückt wurden.
Die Stelle in Offenbarung Kapitel 4, Vers 10 kann also als ein weiterer Hinweis auf die Entrückung _vor_ der schrecklichen Trübsal in der Endzeit gewertet werden. Denn nach Kapitel 4 der Offenbarung wird der Beginn der schrecklichen Ereignisse in der Endzeit in Kapitel 6 (mit den Siegeln der Offenbarung) beschrieben. Will sagen: Wenn es hier unten mit der Endzeit losgeht, sind wir bereits im sicheren Himmel. Und haben die Belohnungen (Siegerkränze), die wir von Jesus erhalten haben, in Dankbarkeit ihm vor Füßen gelegt (Offenbarung 4:10).