Raketen von iranischer Kuds-Brigade auf Israel

Unter der Überschrift „Israel tut vielen einen Gefallen“ schrieb das Magazin „Israel heute“ am Donnerstag, dem 10. Mai 2018: „Gestern, kurz nach Mitternacht, bekam ich von jemanden auf den Golanhöhen eine Nachricht: „Es hat angefangen!“ Die iranische Kuds-Brigade feuerte aus Syrien 20 Raketen (Grad und Fadschar-5) auf Israel, die alle vom israelischen Raketenabwehrsystem Eisenkuppel rechtzeitig und außerhalb der israelischen Grenzen abgefangen worden sind. Daraufhin haben israelischen Kampfflugzeuge zahlreiche Stützpunkte und Raketenbunker der Iraner in Syrien über Nacht angegriffen.

Die Bewohner des Golans wurden aufgerufen, ihre Sicherheitsräume zu öffnen und bereitzustellen. Mein Freund Boaz von Aloni Baschan auf den Golanhöhen schrieb mir via WhatsApp, dass um 3 Uhr nachts nur 200 Meter von seinem Haus entfernt eine iranische Rakete von Israels Eisenkuppel (Iron Dome) abgefangen wurde. Israel warnte seit längerer Zeit vor der iranischen Aufrüstung an Israels Nordgrenze, besonders in Syrien und im Libanon. In den letzten Monaten hatte die israelische Luftwaffe bereits mehrfach iranische Basen und Raketenkonvois in Syrien bombardiert. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte oft, dass aus israelischer Sicht eine Konfrontation mit dem Iran jetzt besser sei, als später. Gestern war Netanjahu tagsüber noch in Moskau und erörterte mit seinem russischen Gastgeber Wladimir Putin die Situation in Syrien und im Libanon. Netanjahu betonte, dass nur 73 Jahre nach der Judenvernichtung im Holocaust, die Iraner von einer neuen Vernichtung des Staates Israels reden. „Dagegen muss sich Israel währen, je früher, desto besser“, so Netanjahu.

Hier muss erwähnt werden, dass Israels Luftangriffe auf die iranischen Stützpunkte in Syrien allen Spielern in unserer Region dienen. Zuerst den sunnitischen Regierungen wie in Riad, Amman und Kairo, die in der iranischen Atomaufrüstung eine existenzielle Gefahr sehen und deshalb Israel hinter den Kulissen volle Rückendeckung geben. Wahrscheinlich stören sich auch die Russen nicht so sehr an der israelischen Bemühung, die Iraner in Syrien loszuwerden, nachdem sie das syrische Assad Regime im langjährigen Bürgerkrieg gegen die IS-Dschihadisten mitgerettet hatten. Nicht nur die Russen mischen sich nicht gegen Israels Angriffe auf die iranischen Stützpunkte in Syrien ein, sondern auch nicht einmal die syrische Armee. Israel macht damit den Russen und den Syrern vielleicht einen großen Gefallen, die iranische Miliz und Raketen aus Syrien zu verjagen, damit Syrien sein zerstörtes Land wiederaufbauen kann. So wie die Iraner in den letzten Jahren eine nötige Hilfe für Assads Überleben waren, so sind die Iraner heute eher eine Belastung. Aus diesem Grund mischt sich keiner gegen Israels Angriffe ein. In verschiedenen Kreisen in Jerusalem wundert man sich nicht, dass Israel wiederholt die Drecksarbeit für viele in der Region macht und als einziger die Iraner in Syrien bekriegt. Selbst in den arabischen Netzwerken werden Israels Angriffe auf die iranischen Stützpunkte in Syrien gelobt.

In der arabischen Region ist allen Regierungen bewusst, dass die Iraner für das Chaos im Nahen Osten verantwortlich sind und in zahlreichen Länder wie Jemen, Marokko, Syrien und im Libanon mitmischen. In den jüngsten Wahlen im Libanon hat die schiitische Hisbollah die Wahlen gewonnen und sicherte sich 67 der insgesamt 128 Parlamentssitze. Libanon war einmal ein christliches Land im Nahen Osten und heute verwandelt es sich dank der iranischen Finanzierung in ein radikales Schiitenland. Das ist ein Religionskrieg zwischen Schiiten und Sunniten und hat nichts mit Israel zu tun. Darüber schreiben die arabischen Medien im Nahen Osten. Israels Hartnäckigkeit gegenüber Iran ist im Interesse der arabischen (sunnitischen) Umgebung und aus diesem Grund wird Israel in den arabischen Medien kaum dafür kritisiert.“