Israel und die militärische Präsenz des Irans in Syrien

Das Magazin „Israel heute“ schrieb am Mittwoch, dem 9. Mai 2018, unter der Überschrift „Berichte: Israelischer Präventivschlag vereitelt iranischen Angriff“: „Während in den Abendnachrichten über die lang erwartete Ankündigung von Präsident Donald Trump spekuliert wurde, dass die USA aus dem Atomabkommen von 2015 mit dem Iran aussteigen würden, kam die Nachricht, dass die israelische Armee die Gemeinden auf den Golanhöhen angewiesen hatte, die öffentliche Luftschutzbunker zu öffnen. Vor dieser plötzlichen Aufforderung gab es sehr ungewöhnliche Aktivitäten der israelischen Luftwaffe in Nordisrael.

Eine Stunde bevor Trump ankündigte, dass die USA den „faulen“ Deal mit dem Iran aufgeben würden, patrouillierten eine Menge israelische Kampfflugzeuge im Nordosten Israels.

Um 22 Uhr hörte die ungewöhnliche Aktivität der Luftwaffe plötzlich auf und danach war nur das Geräusch von Drohnen vom Boden aus zu hören. Diese Drohnen waren laut libanesischen Medien Aufklärungsflugzeuge, die über dem Hermon Berg, den Sheeba Farmen und der syrisch-israelischen Grenze flogen.

Später wurde klar, was genau die Warnung der israelischen Armee ausgelöst hatte, die Schutzräume auf den Golanhöhen vorzubereiten.

Der israelische Geheimdienst hatte ungewöhnliche iranische Aktivitäten im Libanon und in Syrien festgestellt.

Der Iran schien sich nach einer Reihe von israelischen Angriffen auf iranische Stützpunkte in Syrien auf die lang erwartete Vergeltung gegen Israel vorzubereiten, nachdem der Mossad die Islamische Republik gedemütigt und Tausende von Akten gestohlen hatte, die das verdeckte Atomwaffenprogramm Irans aus einem Lager in Teheran dokumentierten.

Arabische und israelische Medien berichteten später, dass israelische Kampfflugzeuge einen Präventivschlag gegen die iranische al-Kiswah-Basis südlich von Damaskus unternommen hätten.

Die Basis wird von der Quds-Truppe des Iranischen Revolutionsgarden-Korps (IRGC) und der Hisbollah benutzt. Die gleiche Basis wurde schon einmal von der israelischen Luftwaffe im Dezember 2017 getroffen.

Al-Kiswah wird laut des Iranischen Revolutionsgarden-Korps für verschiedene militärische Zwecke und als Startplattform für Drohneneinsätze genutzt.

Am 19. April 2018 soll der Iran die Basis in einem ersten Versuch benutzt haben, Israel mit drei Drohnen zu treffen, genau wie am 10. Februar 2018, als eine große iranische Angriffsdrohne mit Sprengstoff in den israelischen Luftraum in der Gegend von Bet Shean im nördlichen Jordantal eingetdrungen war.

Der versuchte iranische Angriff gegen Israel am 19. April 2018 wurde Berichten zufolge vom russischen Militär vereitelt, das die iranischen Drohnen verbot oder abschoß, bevor sie den israelischen Luftraum erreichen konnten.

Der neue Angriff der israelischen Luftwaffe in al-Kiswah soll laut dem Syrischen Observatorium für Menschenrechte neun „pro-Regime-Kämpfer“ getötet haben, während syrische staatlich kontrollierte Medien behaupteten, dass zwei israelische Raketen abgefangen wurden.

Videoaufnahmen von Überwachungskameras, die in al-Kiswah aufgenommen wurden, zeigten die Auswirkungen des israelischen Angriffs, der mehrere Folge-Explosionen beinhaltete. Ein Anzeichen dafür, dass Israel erneut einen Sprengstoff-, Raketen- oder Munitionsdepot an der Basis getroffen hatte.

Der israelische Kanal 2 berichtete später, israelische Kampfflugzeuge hätten den Angriff von den syrischen Golanhöhen gestartet und nicht aus dem Ostlibanon, wie es bei früheren Angriffen auf iranische Ziele in Syrien geschah.

Der Zeitpunkt des versuchten iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel, der mit Trumps Ankündigung zusammenfiel, dass er das Atomabkommen fallen lassen würde, deutet darauf hin, dass die Iraner ihr Versprechen einlösen würden, „besondere Überraschungen“ zu machen, wenn die USA den Deal aufkündigen.

Das iranische Militär ist der US-Armee jedoch nicht gewachsen und kann Israel auch nicht in einen konventionellen Krieg einbinden, da sowohl die israelische als auch die amerikanische Luftwaffe in der Lage sind, die entscheidende militärische und wirtschaftliche Infrastruktur innerhalb von Minuten zu zerstören.

Zum Beispiel exportiert der Iran aus dem Hafen von Kargh 90 Prozent seines Öls, während nur acht Raffinerien im Land 80 Prozent des Treibstoffs produzieren.

Das islamistische Regime in Teheran hat seit dem verheerenden Krieg mit dem Irak in den 1980er Jahren eine disruptive und asymmetrische Kriegführung eingesetzt, was darauf hindeutet, dass der Iran die schwächere Macht in seinem Konflikt mit den USA und Israel ist.

Aus diesem Grund hat die Quds-Truppe der IRGC immer stellvertretende Verbündete eingesetzt, um Israel zu treffen, und wird dies aich weiterhin tun, während sie darauf achtet, keinen totalen Krieg mit dem jüdischen Staat auszulösen.

Der gestrige Angriff der israelischen Luftwaffe in der al-Kiswah-Basis zeigt, dass Israel entschlossen ist, die militärische Präsenz des Irans in Syrien zu verhindern, und aus dem Libanon-Szenario gelernt hat, wo es Iran und der Hisbollah ermöglichte, das Land zu übernehmen und den jüdischen Staat mit rund 130.000 Raketen zu bedrohen.“