Christenverfolgung in Kolumbien. Familie Ríos wegen ihres Glaubens viermal aus ihrem Zuhause vertrieben

(Open Doors, Kelkheim) – Ana Ríos ist 23 Jahre alt. Sie gehört zu einer indigenen Volksgruppe in Kolumbien und hat trotz ihrer jungen Jahre bereits tiefe körperliche und seelische Traumata durchlebt, nachdem sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurde. Heute leitet sie in ihrer Gemeinde die Anbetung und spricht darüber, dass es keine Wunde gibt, die Gottes Liebe nicht heilen kann.

Verjagt, verwundet und verarmt

Seit dem Jahr 2013 wurde die Familie Ríos wegen ihres Glaubens viermal aus ihrem Zuhause vertrieben. Damals lebte Ana als jüngste Tochter mit ihren Eltern und Geschwistern friedlich und in gesicherten Verhältnissen in einem der Reservate, die der indigenen Bevölkerung von der kolumbianischen Regierung zugewiesen wurden. Am 2. Februar 2013 feierten sie gerade gemeinsam mit anderen Christen einen Gottesdienst. Plötzlich stürmten dutzende mit Knüppeln, Macheten und Fackeln bewaffnete Männer die Versammlung. Erbost über den „fremden“ Glauben der Christen setzten sie die Kirche in Brand und vertrieben 26 Familien aus ihren Häusern. Beim dem Versuch, das Haus ihrer Familie zu verteidigen, erlitt die 18-jährige Ana schwere Verletzungen an ihrem linken Arm und Bein. Die Angreifer drohten, sie zu vergewaltigen, doch Ana konnte fliehen.

Keine medizinische Versorung für Christen

Wegen ihres Glaubens wurde den Christen die nötige medizinische Versorgung verweigert, die den Indios eigentlich kostenfrei zur Verfügung steht. Mit viel Mühe und harter Arbeit schufen die Christen sich eine neue Lebensgrundlage und bauten die Gemeinschaft wieder auf. Doch Ana geriet wegen des Erlebten in eine tiefe Glaubens- und Lebenskrise und verließ ihre Familie. Lange Zeit wusste ihre Familie nur, dass sie sich irgendwo im Land auf Farmen durchschlug und nur gelegentlich anrief, um sich nach dem Ergehen ihrer Eltern zu erkundigen. Rückblickend sagt sie: „Wenn sie nach mir fragten, legte ich immer auf. Ich vermisste sie, aber ich wusste nicht, wie ich zurückkehren konnte. Ich hatte das Gefühl, dass ich Gott verraten hatte.“

Heilung braucht Zeit – und die Liebe vieler

Als Open Doors von Ana und ihrer Geschichte erfuhr, konnten Mitarbeiter mit Ana einen Prozess der Seelsorge und geistlichen Wiederherstellung beginnen. Trotz vieler Rückschläge konnte Ana wieder Vertrauen zu Gott fassen, kehrte zu ihrer Familie zurück und begann neu mit dem Klavierspielen, was ihr so viel bedeutet hatte. „Glaubt mir, ohne Gott und eure Liebe hätte ich diese schwere Zeit niemals durchstehen können. So viele Kämpfe und Tränen … es war ein langer Prozess“, blickt Ana dankbar zurück. In letzter Zeit habe Gott besonders durch das Buch des Propheten Jona zu ihr gesprochen: „Ich habe verstanden, dass ich nicht vor Gottes Gegenwart und seinen Plänen davonlaufen sollte. Er ist es, der seinen Plan auch mit meinem Leben erfüllen wird.“

Bitte beten Sie für Ana und die Christen in den indigenen Gebieten Kolumbiens:

  • Danken Sie Gott für seine heilende Gnade für Ana.
  • Beten Sie, dass Jesus sie und die anderen Christen völlig wiederherstellt und ihnen seine guten Absichten zeigt.
  • Beten Sie um Schutz für die Christen unter den Indios, dass sie in ihrem Glauben gestärkt werden und mutig Gottes Liebe bezeugen.
  • Beten Sie auch für die Angreifer, dass sie von der Kraft des Evangeliums ergriffen werden und Jesus erkennen.